• Geschrieben von
Warm, kalt, extrem warm

Der erste Versuch mit Heizungssteuerung ist gemacht - und fehlgeschlagen. Ich habe mir einen Z-Wave USB Stick (Z-Wave ZME_UZB1 Me USB Stick) und ein dazu passendes Heizungsventil (Z-Wave Eurotronic Heizungsthermostat Comet Z) bestellt. Auf dem Raspberry Pi habe ich openHAB installiert. Als Mac-Nutzer mag ich Software, die von Haus aus mit einem hübschen Clicky-Bunti Interface kommen. Dass genau zwei Tage vor meinem Test eine neue Version von obenHAB erschienen ist, war ein zusätzlicher Pluspunkt. Wie konnte ich an brandneuer Software vorbei gehen, ohne sie auszuprobieren. Das Testszenario, das ich mir erdacht habe, ist simpel. Wenn wir nicht im Haus sind, soll die Heizung dafür sorgen, dass uns die Bude nicht einfriert. Wenn wir in Hamburg losfahren, schalten wir die Heizung ein, und wenn wir in Eutin ankommen, ist alles kuschlig warm. Keine Experimente mit automatisierter Nachabsenkung und Ähnlichem.

Installation

Zu meiner Überraschung und Freude hat openHAB den USB Stick sofort gefunden. Die Verbindung zum Heizungsventil war dann schon deutlich herausfordernder. Da ich mich hier auf Neuland befinde, habe ich etwas untypisches gemacht: Schon vor dem ersten Versuch habe ich die Anleitung gelesen. Und bin dabei ziemlich überfordert gewesen. Da im Anschluss auch die Methode "Rumspielen" nichts gebracht hat, habe ich einen halben Tag im Netz gesucht, bis ich endlich eine Anleitung gefunden habe, die ich verstanden habe.

  1. An die Heizung anbauen.
  2. Batterien einlegen (Im Display steht nun PREP)
  3. Den kleinen Knopf im Batteriefach drücken.

Nun steht im Display INST und wenn man nun auch ein bisschen mit openHAB experimentiert, findet die Software auch das Heizungsventil. Das Ventil wird gefunden und in openHAB angezeigt. Die Temperatur kann man komfortabel vom Computer und dem Handy aus anpassen. Und dann passiert - nix. Das Ventil reagiert nicht und der Herr des Hauses Chaoses geht frustriert ins Bett. Am nächsten Morgen war es muckelig warm in der Küche. Das ist zwar schön, denn draußen ist es kalt, aber ich möchte schon wissen, warum, schließlich habe ich gestern Abend noch in der Küche gefroren. Also tiefer eingetaucht in die Technik. Es hat sich herausgestellt, dass das Ventil nur alle paar Stunden "auf Sendung" geht und daher den Befehl vom Raspberry auch erst deutlich verspätet empfangen hat. Das kann man anpassen - und muss dann entsprechend lange warten, bis das Ventil diese Änderung mitbekommt. Ich habe das Ventil als Kompromiss zwischen Dauersignal und "alle paar Stunden" auf drei Minuten eingestellt. Gerade genug für einen ungeduldigen Geist wie meinen. Soweit funktioniert also alles schon ganz gut. Ich kann die Heizung von Eutin und von Hamburg aus Regeln. Ich kann sie sogar abends vom Bett aus runterschalten und morgens wieder hochfahren.

Sechs Wochen später ...

Ich komme in Eutin an. Ein lauer, warmer Frühlingstag. Im Oberdeck empfängt mich eine brüllende Hitze. Das Ventil ist absolut offen und lässt sich auch nicht runterschalten. Fenster auf, lüften und Durchzug. Das Internet erzählt mir in zahlreichen Produkttests, dass das Ventil komplett öffnet, wenn die Batterien erschöpft sind. An sich ja ganz sinnvoll, da bekommt man es gleich mit und kann die Batterien wechseln. Dumm nur, wenn man nur alle zwei Wochen oder so ins Haus kommt. OK. Lesson learned. Keine billigen IKEA Batterien, sondern Qualität ins Gerät gelegt. Erfreulicherweise muss ich das Ventil nicht wieder neu anlernen.

Sechs Wochen später ...

Ein warmer Frühsommertag. Brüllende Hitze im Oberdeck. Da die Heizperiode jetzt es vorbei ist, verbuche ich dieses Experiment als Fehlschlag und schraube das alte Ventil wieder an den Heizkörper. Aus meiner Sicht ist eine Lebensdauer der Batterien von sechs Wochen inakzeptabel für unsere Zwecke. Zumal ich das Potential der Energieeinsparung nicht sehe, wenn man pro Jahr 18 Batterien pro Heizkörper verbraucht. Mal schauen, ob ich im nächsten Herbst einen neuen Versuch wage. Vielleicht könnte das EnOcean Protokoll eine Lösung sein. Bei EnOcean benötigt der Funk keine Energie aus Batterien ... aber da kostet ein Ventil auch gleich das dreifache ...

Kommentare

Keine Kommentare

Kommentar schreiben

* Diese Felder sind erforderlich