• Geschrieben von Melanie Helke
Hus Kattenkopp und wir – Der allererste Anfang

Eine Ende ist immer auch ein Anfang. Ein familiärer Todesfall macht uns Großstadt-Mieter plötzlich zum Hausbesitzer in einer idyllischen Stadt in Schleswig-Holstein. In der Rosenstadt Eutin.
Es ist ein altes Haus. Vielleicht gar mit Grundmauern oder sonstigen Bestandteilen aus dem 18.Jahrhundert. So ganz klar ist das bisher nicht, scheinbar hat auch nie jemand nachgeforscht. Oder es uns zumindest nicht erzählt oder überliefert.

Was macht man, wenn man plötzlich Hausbesitzer wird?

Wie ist denn der Zustand des Hauses? Keine Ahnung. Es ist nicht so, dass uns das Häuschen völlig unbekannt wäre. Aber es ist fünf Jahre her, dass wir das letzte Mal (von generell sehr wenigen) vor Ort waren. Seitdem hat sich dort wohl einiges geändert. Und von den wenigen Besuchen wissen wir eher um die Farbe der Tapeten, wenig von der Güte der Dämmung oder dem Ausbaustatus des Dachbodens.

Was wissen wir den überhaupt?

Knapp über 11 Jahre, seit das alte Häuschen partiell umgebaut wurde, um Platz für die Ferienwohnungen zu haben. Und davor stand es einige Zeit leer, seit die Großelterngeneration verstorben oder ausgezogen war. Es sollte wohl zuerst verkauft werden. Warum sich das wohl zerschlagen hat?
Wurde in der Großelternzeit renoviert? Bis auf die Fassade, die eher Schmuck als Erneuerung war, wissen wir von nichts.
Von wann sind die Leitungen, Wasser wie Elektrizität? Das Internet zumindest funktioniert und ist nicht mal langsam. Ansonsten haben wir sehr viel Nachholbedarf, was Gebäude und Grundstück angeht.

Wir versuchen die wichtigsten Fragen zu klären

  • Könnten wir das Haus nicht verkaufen? Ja, vermutlich schon. Aber es ist wirklich hübsch und hat so viele Geschichten ins sich. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Käufer es abreißen lässt, ist hoch. Zu alt, zu schlecht geschnitten, Grundstück nicht gut ausgenutzt. Und das in fast direkter Altstadtlage. Nein, das bringen wir nicht über unser Herz.
  • Können wir dort auf Dauer einziehen? Nein, eher nicht. Schon von der Entfernung zur Arbeitsstelle abgesehen (Homeoffice geht leider nicht durchgehend) ist es unpraktisch. Der obere Teil des Hauses ist seit Jahren eine Baustelle. Die Höhe der Räume sorgt für regelmäßige Beulen beim neuen Hausherren. Das Dach ist ungedämmt und im Winter zieht es im oberen Haus sehr stark. Die unteren Ferienwohnungen sind fertig, allerdings deutlich als zwei einzelne Parteien abgetrennt. Gedämmt ist hier auch nichts aber hier ist es immerhin nur ein Problem der Heizrechnung. Für ein dauerhaftes Wohnen müssten wir relativ viel Geld für eine Grunddämmung, eventuell ein neues Dach und noch mehr Kleinigkeiten zahlen. Die Wohnungen zurück bauen. Und das Leben weitgehend nach unten verlagern, um sich nicht ständig den Kopf zu stoßen. Es ist eben ein altes Haus. Mit allem, was dazu gehört.
  • Also bleibt es bei Ferienwohnungen? Ja, wir werden es versuchen. Unten für Gäste, die wie wir Freude an historischem Charme und der Stadt haben, oben für uns. Wir werden sehen, wohin uns das führt. Aber wir hoffen, dass wir durch unser Häuschen viele Leute kennenlernen, neue Dinge Lernen und es schaffen, ein Stück Vergangenheit zu bewahren.

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